Schulter


Kalkschulter, Tendinosis calcarea, Ansatztendinopathien der Rotatorenmanschette, Impingement-Syndrom, Subacromial Pain Syndrome, SAPS, Tendinopathie der langen Bizepssehne, Frozen Shoulder

Schulterbeschwerden äußern sich häufig in einer schmerzbedingten reduzierten Schulterbeweglichkeit sowie teilweise auch Nachtschmerzen. Dies hat oft große Auswirkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens, im Beruf und Sport.

Da das Schultergelenk einen starken strukturellen wie funktionellen Zusammenhang mit dem Schultergürtel und Brustkorbbereich aufweist, können diese Bereiche bei der Entstehung von Beschwerden eine wichtige Rolle spielen. Aus diesem Grund behandeln wir in unserer Ordination, neben der Schulter selbst, auch ursächlich in Zusammenhang stehende Einschränkungen mit der Stoßwelle.

Je nach Lokalisation, Funktionseinbuße und Art der Gewebsveränderung können im Schulterbereich verschiedene Krankheitsbilder unterschieden werden:

Mögliche Ursachen (Generell für Beschwerden im Schulterbereich)
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  • Spannungen und Steifigkeiten im Schultergürtel- und Brustwirbelsäulenbereich
  • unphysiologische Führung bzw. Anbindung des Schulterblattes am Brustkorb
  • Überbelastung mit monotonen repetitiven Bewegungsmustern wie etwa bei Überkopfarbeiten, Basketball, Handball, Tennis oder Volleyball
Typische Symptome (Generell bei Beschwerden im Schulterbereich)
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  • Bewegungsabhängige Schulterschmerzen, meist bei einer Abspreiz- und Drehbewegung
  • Eingeschränkte Schulterbeweglichkeit
  • starke Schmerzen in der Nacht

Gut zu wissen: Die Schulter bildet die Verbindung des Arms mit dem Rumpf. Das Schultergelenk selbst besteht aus zwei artikulierenden Knochen, dem Oberarm (Humerus) und dem Schulterblatt (Scapula). Das Schulterblatt hat zusätzlich eine gelenkige Verbindung zu unserem Schlüsselbein (Clavicula), welches mit dem Brustbein (Sternum) und somit mit dem gesamten Brustkorb in (gelenkiger) Verbindung steht.

Diese einzigartige knöcherne-gelenkige Verbindung der Schulter, vom Oberarm bis zum Brustbein, verdeutlicht den Zusammenhang der Schulter(-beschwerden) mit der Positionierung und Haltung des gesamten Brustkorbes in Verbindung mit dem Schulterblatt.

Daher ist es in der Praxis unerlässlich auch an Haltungsauffälligkeiten, wie bei dem Vorhandensein eines Rundrückens, sowie an muskulären Dysbalancen im Schultergürtelbereich zu arbeiten. In der Physiotherapie haben sich hier besonders die Haltungsschulung und Rumpfkräftigung sowie eine Arbeit an der richtigen Schulterblattstabilisierung und -führung bewährt, um langfristig Schulterbeschwerden in den Griff zu bekommen.

Stoßwellentherapie im Bereich der Schulter
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Die Stoßwellentherapie sorgt neben einer lokalen Schmerzlinderung, durch die Anregung des Zellstoffwechsels auch für eine schnellere Heilung der Sehnenansätze in der Schulter. Bei der Kalkschulter kommt es dabei zu einer gezielten Anregung und in weiterer Folge Auflösung und Resorption der Kalkdepots.

Die DIGEST (Deutschsprachige internationale Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellentherapie) listet sowohl die Kalkschulter als auch die Tendinopathien der Rotatorenmanschette (ohne Verkalkungen) unter den klassischen Indikationen der Stoßwellentherapie auf, was die guten Aussichten auf Heilung durch diese Behandlungsmethode bei den gelisteten Indikationen verdeutlicht. Durch die guten Erfolge der konservativen Behandlung kann somit meist ein operativer Eingriff vermieden werden.

Unseren Erfahrungen zufolge ist hier neben der Behandlung des Schultergelenks selbst sowie der dortigen Sehnenansätze, auch die ergänzende Behandlung der umliegenden (Schulter-)Faszien sowie Triggerpunkte, insbesondere der Nacken- und Brustmuskulatur, mit der Stoßwelle zielführend.

Viele Studien belegen die positiven Effekte der Stoßwellentherapie bei verschiedenen Beschwerdebildern im Schulterbereich.2,4,5,7,8
Ergänzende Übungen
Nachhaltige Erfolge lassen sich in Kombination mit spezifischen physiotherapeutischen Übungen erzielen.
Im folgenden Video sind einige Übungen zum Nachmachen.
Literatur
  1. Rupp S, Seil R, Kohn D. Tendinosis calcarea der Rotatorenmanschette [Tendinosis calcarea of the rotator cuff]. Orthopade. 2000 Oct;29(10):852-67. German. PMID: 11142905.
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  4. SOliveira VOM, Vergara JM, Oliveira VF, Lara PHS, Nogueira LC, Arliani GG. EXTRACORPOREAL SHOCKWAVE THERAPY IN SHOULDER INJURIES: PROSPECTIVE STUDY. Acta Ortop Bras. 2021 Sep-Oct;29(5):268-273. doi: 10.1590/1413-785220212905237628. PMID: 34629952; PMCID: PMC8478428.
  5. Li C, Li Z, Shi L, Wang P, Gao F, Sun W. Effectiveness of Focused Shockwave Therapy versus Radial Shockwave Therapy for Noncalcific Rotator Cuff Tendinopathies: A Randomized Clinical Trial. Biomed Res Int. 2021 Jan 9;2021:6687094. doi: 10.1155/2021/6687094. PMID: 33506031; PMCID: PMC7811429.
  6. Koh KH. Corticosteroid injection for adhesive capsulitis in primary care: a systematic review of randomised clinical trials. Singapore Med J. 2016 Dec;57(12):646-657. doi: 10.11622/smedj.2016146. Epub 2016 Aug 29. PMID: 27570870; PMCID: PMC5165171.
  7. Zhang R, Wang Z, Liu R, Zhang N, Guo J, Huang Y. Extracorporeal Shockwave Therapy as an Adjunctive Therapy for Frozen Shoulder: A Systematic Review and Meta-analysis. Orthop J Sports Med. 2022 Feb 4;10(2):23259671211062222. doi: 10.1177/23259671211062222. PMID: 35141337; PMCID: PMC8819773.
  8. Schmitz, C., Császár, N.B., Milz, S., Schieker, M., Maffulli, N., Rompe, J.D. and Furia, J.P., 2015. Efficacy and safety of extracorporeal shock wave therapy for orthopedic conditions: a systematic review on studies listed in the PEDro database. British medical bulletin, 116(1), 115.